Wie Klänge uns beruhigen
Ursprüngliche Instrumente wie Didgeridoo oder Klangschalen erzeugen feinste Schwingungen. Wer darauf spielt, kann zur Ruhe kommen
Ein hohler Baumstamm, durch den der Wind sang, diente den australischen Aborigines als Vorbild für das Didgeridoo. Noch heute ertönt der sonore Klang des Instruments bei rituellen Anlässen und Zeremonien – wie zum Beispiel auch der chinesische Gong oder die afrikanische Trommel. „Jede Kultur hat im Lauf der Zeit ihre ureigenen Klanginstrumente entwickelt, die ihr natürliches Umfeld widerspiegeln“, sagt Uta Karen Mempel, Musikpädagogin aus Wendlingen am Neckar. (…)
Einen tiefen Entspannungszustand erreichen
Viele Musikpädagogen und -therapeuten glauben, dass dieses Klangerlebnis auf Körper, Geist und Seele wirke. „Es führt zu wohltuender innerer Stille und in einen tiefen Entspannungszustand“, sagt Expertin Mempel. Wissenschaftlich bewiesen ist das nicht. Trotzdem erfreuen sich etwa Klangmassagen großer Beliebtheit. Dabei werden Klangschalen auf dem Körper oder um ihn herum platziert und zum Klingen gebracht. Die Schallschwingungen setzen sich angeblich im Körper fort, breiten sich aus – ähnlich wie Kreise auf der Wasseroberfläche eines Sees, wenn man Steine hineinwirft.
Er erhalte immer mehr Aufträge für Naturtoninstrumente, berichtet der Instrumentenbauer Ingo Böhme. Von therapeutischen und pädagogischen Einrichtungen, Pflegeheimen und Hospizen, aber auch von gestressten Menschen, die zu Hause einfach mal entschleunigen wollen. Böhme erklärt sich das so: „Je komplexer und schneller das Leben wird, umso mehr wächst das Bedürfnis, durch Klänge zur Ruhe zu kommen.“ (…)
Quelle: Apothekenumschau 2016